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- 28.03.2004
Es gibt wohl mittlerweile nichts mehr, wofür man nicht eine Versicherung abschließen kann: das Auto, die Wohnzimmereinrichtung, das gesamte Haus undl sogar einzelne Körperteile: Formel-l -Fahrer Michael Schumacher zum Beispiel hat seine Beine für fünf Millionen Euro versichern lassen. Der Versicherungsmarkt ist abgegrast, könnte man also meinen. Könnte, denn Frank Wojciechowski hat sie endeckt und geschlossen, die Marktlücke im Geschäft mit Versicherungen. Seit Sommer vergangenen Jahres bietet er einen Schutzbrief für Haushaltsgeräte an. Für 21 Euro im Monat kann man bei ihm acht Haushaltsgeräte versichern - von der Waschmaschine über den Kühlschrank bis zum Fernseher. Geht ein Gerät kaputt,
garantiert er eine Reparatur binnen drei Tagen, Abholung und Lieferung inklusive.
Wie bei einem Handyvertrag gilt der Schutzbrief für zwei Jahre und verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn nicht gekündigt wird. Fallen in den ersten zwei Jahren keine Reperaturen an, erhält der Versicherte sogar 250 Euro zurück. Wojciechowski hat 15 Jahre in der Versicherungsbranche gearbeitet,
Vom Kurierfahrer zum Versicherer
hunderte von Schadensfällen geprüft. Dann ist er vor vier Jahren arbeitslos geworden und hat einen Minijob als Kurierfahrer angenommen. "Mit 5l Jahren ist man auf dem Arbeitsmarkt nicht sonderlich begehrt", sagt Wojciechowski.
Ihm blieben nur zwei Möglichkeiten: Entweder bis zur Rente Botendienste erledigen oder sich selbstständig machen. Er hat sich für letzeres entschieden und eine Ich-AG gegründet. Mittlerweile hat er bereits l50 Kunden in Berlin und Umgebung. Auch wenn die 600 Euro im Monat, mit der die Arbeitsagentur ihn unterstützt, nicht reichen, um überhaupt die Kosten für den Betrieb zu decken:0hne die Hartz-Reformen würde es Wojciechowskis Unternehmen wohl nicht geben. Denn die bis dahin einzige Fördermöglichkeit, das Überbrückungsgeld, hätte sich für ihn nicht gerechnet. In diesem Fall zahlt die Arbeitsagentur beim Weg in die Selbstständigkeit sechs Monate lang das Arbeitslosengeld weiter. "Als Startkapital hätte das nicht gereicht", sagt Frank Wojciechowski.
- 31.03.2005
Frank Wojciechowski ist mit seinem zweiten Jahr als Unternehmer "sehr zufrieden". Den Kundenstamm habe er fast verdoppelt. Seit Juli 2003 versichert Wojciechowski, 52 Jahre alt, Haushaltsgeräte, für 21 Euro im Monat. Fernseher, Kühlschrank, Waschmaschine. Er hat sich "an eine Schwelle herangetastet, ab der finanziell etwas hängen bleibt". 2500 bis 3000 Euro Einkommen im Monat hat er ab Mitte 2006 veranschlagt, wenn seine Förderung ausläuft. Bis dahin will er investieren,
um seine Firma mit Beilagen in Firmenzeitschriften bekannt zu machen. "Aber ohne Hilfe von Banken", sagt er. Einen Kredit von 25 000 Euro, wie ihn Merit Schambach aufgenommen hat, um Laden und wichtige Maschinen zu finanzieren, so etwas lehnt er strikt ab.
Auf Nummer sicher
Die Werbung in eigener Sache verbessern - das hat sich auch Susann Güngör vorgenommen. So bietet sie neuerdings neben Feng-Shui-Beratungen auch Mietwohnungen an. "Ist oft eine Zielgruppe", sagt sie. Bevor sie ihre Ich-AG gründete, war sie Flugbegleiterin. "
Ich habe meinen Traumberuf gefunden. Und ich will den Erfolg." Im nächsten jahr will sie von ihrem Unternehmen leben. Traumberuf, so weit würde Joachim Wittsack nicht gehen. "Ich tue, was ich gut kann", sagt der 50-Jährige. Er war Architekt. Seit 2003 ist erfreiberuflicherArchitekt, und Kartendesigner. Seine Kunden suchen stilvolle Einladungen und Tischkarten fizr Feiern; oder Visitenkarten. "Das zweite jahr war gut", sagt Wittsack. "Aber wenn meine Freundin nicht gut verdiente, wäre ich das Wagnis der Selbstständigkeit gar nicht eingegangen."
- SPIEGEL ONLINE - 16. August 2005, 15:12
Reparaturservice Wojciechowski
Wartung & Reparaturservice für alte Haushaltsgeräte
Als ihm Waschmaschine, Geschirrspüler und Trockner gleichzeitig kaputt gingen, wusste Frank Wojciechowski, dass seine Idee gut war. Kurz nach diesem teuren Haushalts-Gau gründete er seine Ich-AG: eine Mischung aus Reparaturdienst und Versicherung.
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Hausgerätewart Wojciechowski: "Verkaufen ist mein Ding" |
Hamburg - "Wenn so etwas einer vierköpfigen Familie kurz vor dem Urlaub passiert, dann tut das richtig weh im Geldbeutel", dachte sich der Berliner, als er vor seinen kaputten Haushaltsgeräten stand. Seitdem bietet er seinen Kunden an, Waschmaschinen, Kühlschränke oder DVD-Player gegen eine monatliche Servicegebühr im Schadensfall ohne Zusatzkosten zu reparieren. Abholung und Ersatzteile inbegriffen.
Der Standardvertrag kostet 21 Euro und gilt zwei Jahre lang für acht Geräte. Ist die kaputte Maschine nicht mehr zu retten, wird gleichwertiger Ersatz besorgt, oder Wojciechowski gibt einen Zuschuss für eine Neuanschaffung. Ein simples Konzept, dass so kein Versicherer und kein Haushaltswarenhersteller anbietet.
Es ist riskant, alte Geräte - deren Garantie schon seit Urzeiten abgelaufen ist - zu versichern, das weiß auch Wojciechowski. Aber der gelernte Speditionskaufmann gibt sich selbstsicher: "Die Masse macht's." Man müsse eben ständig neue Kunden akquirieren.
Wenn er Freunde besucht, nimmt er deshalb immer einen Stapel Flyer mit, die er dort im Wohnblock in die Briefkästen stopft. Empfehlen ihn Versicherte weiter, so dass er einen neuen Kunden bekommt, erhält der Werber einen Bonus ähnlich wie bei einem Zeitungsabonnement.
"Man muss sich halt informieren"
"Verkaufen ist eben mein Ding", ruft Wojciechowski fröhlich. Man glaubt das dem wortgewandten 52-Jährigen sofort, der in seinem Leben auch schon Möbel aus Rumänien an den Mann gebracht hat. "Man muss sich eben was einfallen lassen." Denn viel Geld hatte er nicht, als er anfing. Also musste er improvisieren: Die Wohnung ist gleichzeitig Büro, die Kunden-Verträge hat er selbst ausgearbeitet.
Er habe sich "halt informiert" wie so was aussieht, erklärt er. Ein befreundeter Anwalt ging sein Vertragsmodell aber schon noch einmal auf mögliche Fallstricke durch, fügt er dann noch hinzu. Die Ich-AG habe ihm das nötige finanzielle Polster für sein Unternehmen gegeben, sagt Wojciechowski. 100 Kunden hatte er nach dem ersten, 200 nach dem zweiten Jahr. Noch reichten die Einnahmen zwar nicht zum Leben. "Aber wenn das so weiter geht, klappt das in einem Jahr."
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TV-Medien
Frank Wojciechowskie in einem Bericht des TV Sender
RBB Berlin